Januar 2023 – nachdenklicher Jahresbeginn
Wohin geht die Reise im Jahr 2023?
Die Frage wird sich sicherlich jeder stellen, der extrem hohe Inflationsraten, den schrecklichen Krieg in der Ukraine und ausufernde Energiekosten vor Augen hat.
Neujahrsglückwünsche wie „frohes neues Jahr!“ oder „guten Rutsch!“ kommen vor diesem Hintergrund nur sehr schwer über die Lippen.
Bislang wurde in jedes neue Jahr mit Schwung und Optimismus hineingefeiert, doch diesen Silvester war die Stimmung seltsam bedrückt und die „gute Laune“ wirkte eher aufgesetzt als von Herzen kommend.
Und sicherlich hängt die Stimmungslage auch von den persönlichen Lebensumständen im Zusammenhang mit der jetzigen krisenhaften Situation zusammen:
Einige Energiekonzerne kommen aus dem Feiern und dem Geldzählen überhaupt nicht mehr heraus, während eine steigende Zahl von Rentnern sich nun zwischen frieren oder hungern entscheiden müssen.
Um dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken zu können, hilft vielleicht, vergangene Erfolge in sich aufleben zu lassen, um so gestärkt der Krise entgegenzuwirken – schließlich sind unsere Eltern und Großeltern mit viel dramatischeren Lebenseinschnitten fertig geworden!
Februar 2023 – Parkplatznot für Handwerker
Es ist zum Verzweifeln – keine Parkplätze mehr für Hamburgs Handwerker
Frühmorgens auf Parkplatzsuche in Hamburg: kalt, nass, dunkel und frustrierend
Immer mehr Zeit muss jetzt auf die Parkplatzsuche verwendet werden – sofern man mit Riesenglück überhaupt noch einen Parkplatz ergattert.
Immer mehr Parkflächen weichen in Hamburg weit ausladenden Fahrradwegen. Und wo früher freies Parken gestattet war, sind Zonen für Anwohnerparken eingerichtet.
Wenn in den frühen Morgenstunden ein Kundentermin einzuhalten ist, sucht man im Winter unter Laternenbeleuchtung verzweifelt eine Parkmöglichkeit. Da nützt es auch oft nicht, dass für die Parkplatzsuche schon eine Reserve von 30 bis 40 Minuten eingeplant wurde, um auf jeden Fall pünktlich beim wartenden Kunden zu sein.
In Hamburg ist die Parkplatzsituation für Handwerker in den Stadtteilen Ottensen, Altona, Eimsbüttel und Eppendorf besonders dramatisch.
Und zunehmend hört man aus Kollegenkreisen, dass einige Hamburger Stadtteile nicht mehr angefahren werden und die Kunden sich nun nach neuen Handwerksfirmen umsehen müssen.
Verstehen muss man diese Handwerker schon: Es geht kostbare und immer sehr teure Arbeitszeit mit der Parkplatzsuche verloren. Dazu fährt man oftmals mit einem teuren Parkticket im Reisegepäck wieder nach Hause.
Das Geld, die Zeit und die Nerven kann sich der Handwerker sparen, wenn er Kunden in den Außenbezirken von Hamburg bevorzugt und die zentral gelegenen Hamburger Stadtteile bewusst meidet – leider zum Schaden der dort ansässigen Kunden.
Das Anwohnerparken für Handwerker in Hamburg
Der vorausschauende Handwerker kann seinen Kunden bitten, für die Zeit der Handwerkstätigkeit für ihn einen Besucherausweis zu beantragen. Die Kosten hierfür kann der Handwerker oder sein Kunde übernehmen. Allerdings ist dieser Ausweis keine Garantie dafür, dass tatsächlich ein Parkplatz reserviert ist.
Außerdem ist dieses Verfahren bei kurzzeitigen Terminen oder bei einem akuten Besichtigungstermin schwierig anzuwenden. Mit dem Ergebnis, dass höchstwahrscheinlich ein teurer Strafzettel unter dem Scheibenwischer klemmt.
Eine weitere Möglichkeit gegen die Parkplatznot gibt es noch: Der Hamburger Handwerker kann beim Landesamt für Verkehr eine Ausnahmegenehmigung für das Parken beantragen.
Allerdings bekommt nicht jeder Handwerker diese Ausnahmeregelung bewilligt. Dem Vernehmen nach liegt die Bewilligungsquote bei 44 %. Bei Ablehnung werden trotzdem 75 % der Gebühren fällig(!). Die Ausnahmegenehmigung kostet den Handwerker für ein Jahr 250,– Euro plus 0,30 EUR pro Klebesiegel.
Und nicht zu vergessen: Für die Ausnahmegenehmigung sind ganz spezielle Kriterien zu erfüllen, die oftmals im Regelfall für nicht jeden Handwerker greifen. Dazu kommt: Es kann passieren, dass die Genehmigung nur für einen bestimmten Straßenzug gilt. Somit wäre die Ausnahmeregelung nur im Ausnahmefall eine tatsächliche Problemlösung. Hierzu auch ein Zeitungsartikel: Getränkehändler liefert nicht mehr an Grüne
Und warum nimmt die Parkplatznot in Hamburg immer weiter zu?
Erklärtes Ziel des Hamburger Senats ist es, die Autos aus Hamburg zu verbannen und den Hamburger aufs Fahrrad zu zwingen. Und die Handwerker sollen ihre Transporter abschaffen und allesamt aufs Lastenfahrrad umsteigen (dazu auch ein Blogbeitrag).
Zu hoffen ist nur, dass sich irgendwann der Senat eingesteht:
„Da hab ich wohl was durch’n Tüdel gebracht!“
April 2023 – Normalität nach Corona kehrt ein
Corona scheint an Gefährlichkeit stark abgenommen zu haben. Aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis sind uns viele Erkrankungen bekannt, die nach einem kurzen und milden Krankheitsverlauf schnell überstanden waren.
Dazu sind uns einige Personen aus dem Freundeskreis bekannt, die nun schon bereits zwei- oder dreimal an Corona erkrankt waren. Der Krankheitsverlauf wurde als leichte Erkältung mit Halsschmerzen empfunden und war nach einigen Tagen glücklich überstanden.
Schwere Krankheitsverläufe scheinen jetzt wohl nur noch in sehr seltenen Fällen aufzutreten. Insofern gibt es das alles überschattende Thema „Corona“ nicht mehr.
Nun gilt die Herabstufung zur leichten Erkältungs- oder Grippeerkrankung. Eine Krankheit, die jeden treffen kann und um die nicht viel Aufhebens gemacht wird.
Und auch wir erscheinen nun nicht mehr maskiert bei unseren Kunden – wir alle haben ab sofort ein Stück Freiheit zurückgewonnen!
Juli 2023 – endlich Urlaub!
Nachdem die letzten Monate die 6-Tage-Arbeitswoche nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel war, ist jetzt eine erholsame Pause angesagt.
14 Tage unangestrengter Urlaub von zu Hause aus. Einfach das machen, wozu man Lust hat und sich nicht durch feste Urlaubsplanungen unter einen selbst auferlegten Druck zu setzen. Vielleicht einmal einen Tagesausflug zum Tierpark Hagenbeck unternehmen. Oder an einem sonnigen Tag den herrlichen Ostseestrand genießen und eventuell an einem anderen Tag die Lüneburger Altstadt besichtigen oder oder …
Oder aber – weil der Beruf zugleich auch Passion ist – wieder den Pinsel in die Hand nehmen, um einige farbliche Verschönerungen im und am eigenen Haus zu realisieren. Mit anderen Worten: das machen, was Freude macht!
So dürfen sich schon jetzt die Auftraggeber des Malerunternehmens Boller freuen, in Kürze wieder auf ein erholtes und leistungsfähiges Malerteam zu treffen.
August 2023 – die Inflation hat voll zugeschlagen
Nicht die propagierte Inflationsrate von 7 %, sondern mehr als 100 % Inflation!
Gute Fahrt für die nächsten Jahre!
Nach vier Jahren sollten wieder neue Firmenfahrzeuge angeschafft werden, um Reparaturen und Wartungen im überschaubaren Kostenrahmen zu halten.
Die Fahrzeuge wurden bislang über drei Jahre finanziert (Finanzierung mit der Option kaufen oder zurückgeben), so dass hierfür eine feste monatliche Rate zu entrichten war. Auf dieser Grundlage sollten gleiche Fahrzeuge wieder beschafft werden. Aufgrund höherer Zinsen und der Preisentwicklung bei den Nutzfahrzeugen, war schon klar, dass wir mit einer Erhöhung der Finanzierungsrate zu rechnen hätten.
Beim renommierten Nutzfahrzeughersteller wurde um ein Angebot mit der daraus resultierenden Finanzierungsrate nachgefragt. Dann kam das Angebot und der
Schock – die Finanzierungsrate hatte sich mehr als verdoppelt
für die vergleichbaren Fahrzeuge in unserem Fuhrpark.
Erst glaubten wir an einen Irrtum und holten uns deswegen weitere Angebote von anderen Händlern ein. Mit dem Ergebnis: Nahezu die gleichen Summen mit nur wenigen Euro Differenz.
Kostendruck auf das Handwerk wächst weiter
Da müssen sich die Handwerker und insgesamt der Mittelstand fragen, wie sie dem Kostendruck noch weiter standhalten können. Zumal die hohen Energiekosten mitsamt den überhöhten Benzin- und Dieselpreisen die Bilanz zusätzlich belasten (Steuern und Abgaben auf Kraftstoffe ca. 40 % – Tendenz steigend).
Für uns lautet die Konsequenz daraus: Wir fahren unsere Fahrzeuge weiter und haben vorerst eine hohe monatliche Belastung abgewendet. Da sich die Fahrzeuge in einem exzellenten Pflegezustand befinden, ist die begründete Hoffnung, dass anfallende Reparaturen nicht überhandnehmen.
Und: Der Fahrzeughandel hat nun ein paar Autos weniger verkauft.
Dezember 2023 – Schnee in Hamburg
Eine weiße und prachtvolle Schneedecke überzieht Hamburg und ganz Deutschland. Ein Bild, das die Hamburger über viele Jahre schmerzlich vermisst hatten.
Die Kinder sind begeistert – die Autofahrer stehen im Stau.
Und vielleicht übertüncht die weiße Pracht versöhnlich all jenes, was im Jahr 2023 für die Bürger nicht allzu vorteilhaft gelaufen ist.
Und ganz vielleicht erhält die derzeitige Regierung den lang vermissten Kompass zurück, um Deutschland mit seiner Industrie und seinem Mittelstand auf den Erfolgsweg zurückzuführen.
Wir hoffen für das Jahr 2024!
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